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Die­ses Pro­jekt wurde vor län­ge­rer Zeit geprüft.
Das Por­trät spie­gelt den Stand zum Zeit­punkt der Ana­lyse wider. Das Datum fin­den Sie unten.
Orga­ni­sa­tio­nen und Pro­jekte ent­wi­ckeln sich wei­ter, daher kön­nen wir keine Garan­tie geben, dass die Daten aktu­ell sind. Bei Fra­gen kon­tak­tie­ren Sie am bes­ten das Pro­jekt.

Wenn Kin­der und Jugend­li­che allein in Deutsch­land ankom­men, muss jemand die Vor­mund­schaft aus­üben. In Ber­lin lau­fen Vor­mund­schaf­ten in der Regel über das Amt. Die Mit­ar­bei­ten­den sind für bis zu 50 Mün­del zustän­dig, zu einer per­sön­li­chen Bezie­hung bleibt kaum Zeit. Das ist anders, wenn enga­gierte Pri­vat­leute die Vor­mund­schaft für unbe­glei­tete min­der­jäh­rige Flücht­linge über­neh­men.

AKINDA ver­mit­telt sol­che Ein­zel­vor­mund­schaf­ten und hilft Men­schen durch Schu­lung und Beglei­tung, die­ser Ver­pflich­tung auch gerecht zu wer­den. Juris­ti­sches Vor­wis­sen ist für diese Auf­gabe nicht erfor­der­lich, dafür sind Enga­ge­ment und Ver­ant­wor­tungs­be­wusst­sein gefragt.

Die Vor­munde sind keine Pfle­ge­el­tern, die Jugend­li­chen leben nicht bei ihnen. Sie ver­tre­ten ihre Mün­del aber vor dem Gesetz und haben for­mal das letzte Wort bei allen wich­ti­gen Ent­schei­dun­gen – von der Unter­schrift unter den Aus­bil­dungs­ver­trag bis zum Wider­spruch im Asyl­ver­fah­ren. Außer­dem haben sie eine wich­tige per­sön­li­che Funk­tion als Ansprech­part­ne­rIn­nen und Men­to­rIn­nen.

Bei regel­mä­ßi­gen Tref­fen bespre­chen sie Pro­bleme, hören zu und geben Tipps. Als feste Größe im All­tag ver­tre­ten die Vor­munde loyal und ohne Ein­schrän­kung die Inter­es­sen der Jugend­li­chen, öff­nen in dem neuen Land Türen und schla­gen Brü­cken. AKINDA konnte im ver­gan­ge­nen Jahr 80 sol­cher Vor­mund­schaf­ten beglei­ten.

Die Ein­zel­vor­mund­schaft wird der Schutz­be­dürf­tig­keit min­der­jäh­ri­ger Flücht­linge bes­ser gerecht als eine Amts­vor­mund­schaft. Die Jugend­li­chen erle­ben, dass ein Mensch ihre Inter­es­sen wahr­nimmt, keine abs­trakte Insti­tu­tion. Ein­zel­vor­munde beglei­ten die Jugend­li­chen durch das Asyl­ver­fah­ren und geben Halt inmit­ten der unper­sön­li­chen Büro­kra­tie. Wäh­rend die Voll­jäh­rig­keit das Ende der Jugend­hilfe und damit ganz neue staat­li­che Zustän­dig­kei­ten bringt, blei­ben diese Bezie­hun­gen oft erhal­ten.

Ein­zel­vor­mund­schaf­ten tra­gen nach­hal­tig dazu bei, dass die jun­gen Men­schen im neuen Land Fuß fas­sen. Auch das Bür­ger­li­che Gesetz­buch bestimmt die per­sön­li­che Vor­mund­schaft zur bes­se­ren Alter­na­tive. AKINDA füllt diese Vor­schrift mit Leben und sorgt für die Ver­brei­tung der Idee. Durch Schu­lung und Beglei­tung gewähr­leis­tet das Netz­werk, dass die Ehren­amt­li­chen ihre Auf­ga­ben juris­tisch wie emo­tio­nal gut bewäl­ti­gen. So wird mit der Ein­zel­vor­mund­schaft eine sehr sinn­volle Insti­tu­tion ver­brei­tet und gestärkt.

XENION Psychosoziale Hilfen für politisch Verfolgte e.V.

www.xenion.org
unterstützte SDG
Zielgruppe
Geflüchtete & Migrant*innen, Kinder, Jugendliche & Heranwachsende
Standort
Berlin
Untersucht
01/2016
Geprüft im rahmen von
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