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Die­ses Pro­jekt wurde vor län­ge­rer Zeit geprüft.
Das Por­trät spie­gelt den Stand zum Zeit­punkt der Ana­lyse wider. Das Datum fin­den Sie unten.
Orga­ni­sa­tio­nen und Pro­jekte ent­wi­ckeln sich wei­ter, daher kön­nen wir keine Garan­tie geben, dass die Daten aktu­ell sind. Bei Fra­gen kon­tak­tie­ren Sie am bes­ten das Pro­jekt.

Die Mün­che­ner Damen­maß­schnei­de­rei „Ate­lier La Sil­hou­ette” bie­tet jun­gen Frauen mit und ohne Migra­ti­ons­hin­ter­grund eine inten­sive Ver­zah­nung von sozi­al­päd­ago­gi­scher (zum Teil auch the­ra­peu­ti­scher) Beglei­tung mit­ei­ner erfolg­rei­chen Hand­werks-Aus­bil­dung.

Das Ate­lier mit eige­nen Mode­kol­lek­tio­nen in inter­kul­tu­rel­lem Design ist ein regu­lä­rer Aus­bil­dungs­be­trieb, der mit der klas­si­schen Gesel­len­prü­fung nach drei Jah­ren abschließt. Die Mäd­chen haben Kun­den­kon­takt und prä­sen­tie­ren ihre Pro­duk­tio­nen selbst.

Ein­mal im Jahr arbei­ten sie gemein­sam an einem grö­ße­ren Pro­jekt und desi­gnen zu einem spe­zi­el­len Thema Out­fits, die dann öffent­lich­keits­wirk­sam vor­ge­stellt wer­den. Bei­spiels­weise ent­war­fen sie die Kol­lek­tion für die ehren­amt­li­chen Helfer*innen in Mün­chen zur Fuß­ball­welt­meis­ter­schaft 2006. Dabei erlan­gen die Frauen nicht nur hand­werk­li­che Fähig­kei­ten, son­dern auch ein selbst­be­wuss­tes Auf­tre­ten und sie erfah­ren Wert­schät­zung.

Gleich­zei­tig – und das macht das Beson­dere des Pro­jekts aus – wer­den die Azu­bis inten­siv sozi­al­päd­ago­gisch betreut. Gerade Mäd­chen mit Gewalt­er­fah­rung sind auf per­sön­li­che Bera­tung und the­ra­peu­ti­sche Gesprä­che ange­wie­sen.

Die Betreu­ung im Ate­lier umfasst auch ganz prak­ti­sche Hil­fe­stel­lun­gen, bei­spiels­weise bei der Klä­rung des Auf­ent­halts­sta­tus oder beim Ein­zug in eine eigene Woh­nung bis zu Nach­hil­fe­un­ter­richt vor allem in Deutsch und Mathe­ma­tik, um die Berufs­schule zu bewäl­ti­gen. Unter­stützt wer­den die Haupt­amt­li­chen durch ein Gesel­lin­nen-Netz­werk aus ehe­ma­li­gen und im Beruf ste­hen­den Ate­lier-Azu­bis, was den Cha­rak­ter einer gro­ßen Fami­lie schafft.

Die inten­sive per­sön­li­che Betreu­ung wirkt: Seit der Grün­dung haben 94 Pro­zent der Azu­bis die Aus­bil­dung been­det, was ange­sichts der pre­kä­ren Situa­tio­nen, in denen sich die jun­gen Frauen befin­den, beein­dru­ckend ist. Nach der Aus­bil­dung legen nahezu alle erfolg­reich die Gesel­lin­nen­prü­fung ab, viele bekom­men im Anschluss eine Stelle. Ent­spre­chend begehrt sind die Aus­bil­dungs­plätze.

Zur Aus­bil­dung gehört auch die Stär­kung der Per­sön­lich­keit und des Selbst­wert­ge­fühls. Viele Frauen ver­las­sen das Ate­lier in einer guten psy­cho­so­zia­len Ver­fas­sung, haben gelernt, einen eige­nen Haus­halt zu füh­ren und selbst­be­stimmt zu leben. Dies alles führt zuei­ner sta­bi­len Per­sön­lich­keits­ent­wick­lung, wes­we­gen viele Frauen auch nach Aus­bil­dungs­end­ein Kon­takt mit dem Ate­lier blei­ben.

Das Ate­lier La Sil­hou­ette ist jedoch mehr als ein rei­ner Aus­bil­dungs­be­trieb; mit hohem per­sön­li­chem Ein­satz eröff­net es jun­gen Migran­tin­nen eine Zukunft, die sie oft schon nicht mehr für mög­lich gehal­ten hat­ten.

Junge Frauen und Beruf e.V.

www.la-silhouette.de
unterstützte SDG
Zielgruppe
Geflüchtete & Migrant*innen, Kinder, Jugendliche & Heranwachsende, Mädchen & Frauen
Standort
Bayern
Untersucht
12/2010
Geprüft im rahmen von
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