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Zehn Monate lang arbeiten 25 Flüchtlingsfrauen an einer eigenen Berufsperspektive in Deutschland. Dazu verbessern sie zunächst intensiv ihre Deutschkenntnisse. Dann steht berufliches Wissen zu Pflegeberufen und Gastronomie auf dem Plan, dazu Grundlagenunterricht in Mathematik und Sozialkunde, Englisch und PC-Praxis. Für Praxisbezug sorgen Bewerbungstrainings und gemeinsame Exkursionen zu Bildungsmessen und Berufsberatungen. Am Ende folgt ein Praktikum, in dem die Frauen den praktischen Arbeitsalltag kennenlernen.
Parallel zur Maßnahme werden sie psychosozial betreut, um den Lernerfolg zu sichern. Für Schwierigkeiten mit Jobcenter oder Ausländerbehörde steht eine Anwältin bereit, bei häuslicher Gewalt oder Wohnungsproblemen hilft die Sozialarbeiterin. Kinderbetreuung während der Unterrichtszeiten löst ein weiteres Problem.
Die Frauen kommen aus unterschiedlichen Ländern, ihr Aufenthaltsstatus und ihre Vorkenntnisse unterscheiden sich. Ihr Ziel der beruflichen Orientierung haben sie dagegen gemeinsam – sie arbeiten darauf hin, dass der Arbeitsmarkt für sie in Reichweite kommt. Für manche Frauen ergeben sich parallel zu dem Kurs auch private Umbrüche durch Konflikte mit traditionellen Rollenmustern. Der Fokus auf die eigene Entwicklung bringt viele Dinge in Bewegung.
Ein erster Erfolg ist es, wenn sich die Frauen über ethnische Grenzen hinweg anfreunden und miteinander Deutsch sprechen. Die sozialpädagogische Betreuung hilft, Erfolgsbremsen beispielsweise im familiären Umfeld zu beseitigen. Vor allem jedoch erarbeiten sich Frauen, die vorher kaum Zugang zum deutschen Arbeitsmarkt hatten, eine individuelle Berufsperspektive und damit eine eigene Zukunft. Sie wissen im Anschluss, ob sie einen weiterführenden Deutschkurs belegen, eine Anschlussausbildung machen oder sich um Arbeit bewerben wollen.
Parallel zu den beruflichen Aussichten steigt bei Geduldeten die Chance auf eine befristete Aufenthaltsgenehmigung. Die Aussicht, mit eigener Arbeit Geld zu verdienen, lässt Unabhängigkeit und Selbstwertgefühl wachsen, der Abstand zu patriarchalen Rollenmustern nimmt zu. Das zeigt sich, wenn Frauen, die zur Anmeldung noch von ihrem Mann begleitet wurden, am Ende allein zu Bewerbungsgesprächen gehen und damit auch für weitere Frauen in ihrer Umgebung ein Beispiel setzen.
Kurdistan Kultur- und Hilfsverein e.V.
www.kkh-ev.deMein Name ist Sonja Schäffler. Ich leite den Bereich Großspenden & Förderberatung.
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