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In Deutschland nehmen sich jährlich etwa 10.000 Menschen das Leben. In vielen Fällen markiert der Suizid die Folge einer schweren Depression. Für die Familie, Freunde oder Kollegen kommen in diesem Fall zur Trauer über den Verlust eines geliebten Menschen häufig auch Schuldgefühle, Wut, Scham oder Verleugnung hinzu. Manchmal verlieren sie sogar ihre eigene Lebensperspektive.
Suizidtrauernde erhalten bei AGUS die notwendige Unterstützung, um mit ihrer Situation besser umgehen zu können. Der Verein baut ein Netzwerk von Selbsthilfegruppen auf, um dieser bislang wenig beachteten Zielgruppe einen einfachen Zugang zu Hilfsangeboten vor Ort zu ermöglichen. Die Gespräche mit Menschen, die ein ähnliches Schicksal teilen, können den Betroffenen eine große Last von den Schultern nehmen. Hier fühlen sie sich verstanden. Und hier erarbeiten sie gemeinsam mit Gleichgesinnten Möglichkeiten und Strategien, um ihren Alltag besser bewältigen zu können.
Die Selbsthilfegruppen werden von zwei bis drei Betroffenen geleitet, die für ihre Aufgaben speziell durch AGUS geschult werden. AGUS versteht sich als Qualitätsmarke und hat entsprechende Standards für Strukturen und Abläufe in den Gruppen etabliert. Die AGUS-Gruppen arbeiten vor Ort eng mit Krisendiensten, Hospizen und der Notfallseelsorge zusammen, die ihrerseits
hilfebedürftige Trauernde auf die Selbsthilfegruppen aufmerksam machen.
Zusätzlich zu den Selbsthilfegruppen bietet AGUS Telefonberatung, ein Online-Forum und umfangreiche Informationsmaterialien an. Darüber hinaus gibt es Seminare für Trauernde sowie Fortbildungen für sekundäre Zielgruppen
Gerade in Bayern und Nordrhein-Westfalen ist durch das Engagement des Vereins bereits ein dichtes Angebotsnetz für die Betroffenen entstanden. Es gibt zahlreiche Selbsthilfegruppen; ergänzend können die Betroffenen an therapeutisch geleiteten Wochenendtrauerseminaren oder am speziell für Kinder und Jugendliche konzipierten Workshop „Young Survivors” teilnehmen.
Das Projekt ist ausgezeichnet am konkreten Bedarf der Zielgruppe orientiert und auf verschiedenen Ebenen hervorragend vernetzt. So ist AGUS auch im nationalen Suizidpräventionsprogramm und in der Deutschen Gesellschaft für Suizidprävention vertreten.
Die AGUS-Zentrale koordiniert und betreut die lokalen Selbsthilfegruppen, fungiert als Ansprechpartner für die Koordinatoren vor Ort und verantwortet die zusätzlichen Angebote wie Seminare, das Online-Forum sowie die Aktivitäten zur Information und gesellschaftlichen Aufklärung.
Gerade für letzteres Ziel kann der Verein bereits Erfolge verbuchen: Durch seine Aufklärungsarbeit trauen sich mittlerweile viele Betroffene mit ihren Geschichten und Bedürfnissen an die Öffentlichkeit und erfahren ihrerseits mehr Verständnis und Akzeptanz. Damit leistet AGUS einen entscheidenden Beitrag dazu, gleich zwei Tabus zu brechen und sowohl den Blick auf Suizid als auch auf Depressionen zu schärfen.
AGUS e. V. – Angehörige um Suizid
www.agus-selbsthilfe.deMein Name ist Sonja Schäffler. Ich leite den Bereich Großspenden & Förderberatung.
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