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Die­ses Pro­jekt wurde vor län­ge­rer Zeit geprüft.
Das Por­trät spie­gelt den Stand zum Zeit­punkt der Ana­lyse wider. Das Datum fin­den Sie unten.
Orga­ni­sa­tio­nen und Pro­jekte ent­wi­ckeln sich wei­ter, daher kön­nen wir keine Garan­tie geben, dass die Daten aktu­ell sind. Bei Fra­gen kon­tak­tie­ren Sie am bes­ten das Pro­jekt.

Für sozial schwa­che Fami­lien ist eine für­sorg­li­che Erzie­hung oft eine große Her­aus­for­de­rung: Neben der stän­di­gen Sorge um leere Haus­halts­kas­sen und Arbeits­lo­sig­keit kom­men die Bedürf­nisse der Kin­der häu­fig zu kurz. Viele Eltern füh­len sich auch schlicht mit der Ver­ant­wor­tung über­for­dert. Und im Kin­der­gar­ten füh­len sich die Jun­gen und Mäd­chen mit­un­ter aus­ge­grenzt, ein­fach weil sie etwas anders sind. Die Erzieher*innen sind auf der­ar­tige Situa­tio­nen häu­fig nicht aus­rei­chend vor­be­rei­tet.

Papi­lio hat sowohl die Kin­der als auch Erzieher*innen und Eltern fest im Blick und befä­higt sie lang­fris­tig dazu, bes­ser mit­ein­an­der leben und ler­nen zu kön­nen. In einem ers­ten Schritt erhal­ten die Kindergärtner*innen eine Fort­bil­dung über die Hin­ter­gründe von Ver­hal­tens­auf­fäl­lig­kei­ten und wie man ihnen begeg­nen kann.

Sobald sie fit in „Papi­lio” sind, geht es in die Pra­xis. Die Arbeit mit den Kin­dern besteht dann aus drei kon­kre­ten Bau­stei­nen:

  • Bei „Spiel­zeug macht Ferien” ver­schwin­den Bau­klötze und Pup­pen im Schrank, damit die Kin­der gemein­sam Wege fin­den, sich krea­tiv die Zeit zu ver­trei­ben. Manch­mal den­ken sie sich selbst Spiele aus, ein ander­mal bauen sie sich aus Bett­la­ken ein India­ner­zelt unterm Tisch. So wird ihre Fan­ta­sie ange­kur­belt und das Grup­pen­ge­fühl gestärkt.
  • Das „Meins-deinsdeins-unser-Spiel” führt die­sen Grup­pen­ge­dan­ken wei­ter. Es ist eine Art Benimm-Wett­be­werb, bei dem sich die Kin­der in Grup­pen soziale Regeln über­le­gen – und selbst daran hal­ten müs­sen. Wenn sie es zum Bei­spiel schaf­fen, andere Kin­der aus­re­den zu las­sen, erhält die Gruppe einen Punkt und das Sie­ger­team darf sich am Ende etwas wün­schen.
  • Bei „Paula und die Kis­ten­ko­bolde” schließ­lich ste­hen Emo­tio­nen im Vor­der­grund. Mit Hilfe von vier Kobol­den, die Trau­rig­keit, Wut, Angst und Freude sym­bo­li­sie­ren, ler­nen die Kin­der ihre eige­nen Emo­tio­nen ken­nen und ver­ste­hen – aber auch, woran sie die Gemüts­lage ande­rer erken­nen und wie sie dar­auf reagie­ren kön­nen.

Papi­lio weiß: Per­sön­li­che Ent­wick­lung und sozia­les Mit­ein­an­der sind eng ver­bun­den. Des­halb rich­tet sich das Pro­gramm an alle Kin­der eines Kin­der­gar­tens, denn ein Fokus auf eine bestimmte Gruppe würde ver­hin­dern, dass sich die Kin­der in die gesamte Gruppe inte­grie­ren und dort von- und mit­ein­an­der ler­nen.

Das rundum stim­mige Kon­zept zeigt schnell Wir­kung, wie eine Längs­schnitt­stu­die der FU Ber­lin belegt: Die Kin­der erwer­ben soziale Kom­pe­ten­zen, sind weni­ger ver­hal­tens­auf­fäl­lig, ler­nen bes­ser und fügen sich spä­ter in der Schule gut in den Klas­sen­ver­band ein. Die Erzieher*innen gehen bewuss­ter an ihre Auf­gabe heran und ent­wi­ckeln ein posi­ti­ves Team­ver­ständ­nis. Auch die Müt­ter und Väter sind mit an Bord, bei­spiels­weise über Eltern­abende, den Eltern­brief und indi­vi­du­elle Gesprä­che.

Pro­mi­nente Unter­stüt­zung bekommt die Orga­ni­sa­tion durch die Zusam­men­ar­beit mit der Augs­bur­ger Pup­pen­kiste, die „Paula und die Kis­ten­ko­bolde” als Stück insze­niert hat und mit Papi­lio auf Tour geht, um für das Thema zu sen­si­bi­li­sie­ren.

Bis­lang gibt es Papi­lio in elf Bun­des­län­dern. Der Ver­ein selbst über­nimmt vor allem die Ver­brei­tung des Pro­gramms inklu­sive der Qua­li­fi­zie­rung von Trainer*innen – die wie­derum in die Kin­der­gär­ten gehen und dort die Erzieher*innen schu­len. Dar­über hin­aus ist die Papi­lio-Zen­trale für die Qua­li­täts­si­che­rung, Netz­werk­ar­beit und Öffent­lich­keits­ar­beit ver­ant­wort­lich.

Papilio e.V.

www.papilio.de
unterstützte SDG
Zielgruppe
Einkommensschwache Haushalte, Eltern, Kinder, Jugendliche & Heranwachsende, Lehrkräfte
Standort
Bayern
Untersucht
05/2012
Geprüft im rahmen von
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