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Die­ses Pro­jekt wurde vor län­ge­rer Zeit geprüft.
Das Por­trät spie­gelt den Stand zum Zeit­punkt der Ana­lyse wider. Das Datum fin­den Sie unten.
Orga­ni­sa­tio­nen und Pro­jekte ent­wi­ckeln sich wei­ter, daher kön­nen wir keine Garan­tie geben, dass die Daten aktu­ell sind. Bei Fra­gen kon­tak­tie­ren Sie am bes­ten das Pro­jekt.

In ein­wö­chi­gen Som­mer­camps arbei­ten junge Geflüch­tete gemein­sam mit Jugend­li­chen ohne Flucht­hin­ter­grund an eige­nen Kurz­fil­men und Pod­casts. Umge­ben von der wei­ten Land­schaft der Unter­elbe fällt es den Teil­neh­men­den nicht schwer, ihren All­tag hin­ter sich las­sen und sich ganz auf ihre krea­tive Arbeit zu kon­zen­trie­ren.

Ihre The­men wäh­len sie selbst: Es geht bei­spiels­weise um Liebe, um Iden­ti­tät oder auch um Flucht­ge­schich­ten. Wäh­rend die Jugend­li­chen Schritt für Schritt die Bei­träge gestal­ten und sich über die Arbeit und ihre Erfah­run­gen aus­tau­schen, erge­ben sich lau­fend Gele­gen­hei­ten zum Deutsch­spre­chen. Dadurch eig­nen sich die Teil­neh­men­den ganz unge­zwun­gen prak­ti­sche Sprach­fer­tig­keit an, den wich­tigs­ten Schlüs­sel zu gesell­schaft­li­cher Teil­habe.

Wäh­rend geflüch­tete Kin­der Deutsch in der Schule ler­nen, sind Sprach­lern­mög­lich­kei­ten für ältere Flücht­linge rar gesät, häu­fig teuer und oft auch wenig attrak­tiv. Die Camps für etwa 25 Flücht­linge sowie vier bis sechs Jugend­li­che ohne Flucht­hin­ter­grund bie­ten einen alter­na­ti­ven Ein­stieg in das aktive Deutsch­spre­chen. Sie wer­den seit 2012 jähr­lich ver­an­stal­tet und von vier Sozial- und Medienpädagog*innen betreut.

Das Som­mer­Me­di­en­Sprach­Camp baut sehr effek­tiv Hem­mun­gen im Umgang mit der frem­den Spra­che ab. Das zeigt sich, wenn Teil­neh­mende anschlie­ßend bei Face­book in Deutsch pos­ten. Eine wich­tige Bestär­kung lie­fert die posi­tive Erfah­rung, dass die eige­nen Aus­drucks­mög­lich­kei­ten oft schon viel umfang­rei­cher sind als gedacht.

Die selbst gestal­te­ten Medien geben den Jugend­li­chen eine eigene Stimme: Sie kön­nen ihre Sicht­weise und Erleb­nisse etwa zu Migra­tion und All­tags­ras­sis­mus selbst­be­stimmt aus­drü­cken und erfah­ren so Wert­schät­zung und das Gefühl, wahr­ge­nom­men zu wer­den. Diese neu­ge­won­nene Kom­pe­tenz zur Pro­duk­tion eige­ner Medi­en­in­halte geben man­che von ihnen anschlie­ßend aktiv wei­ter – ein Rol­len­wech­sel vom Ler­nen zum Leh­ren.

Man­che Flücht­linge erle­ben hier den ers­ten ech­ten Aus­tausch mit jun­gen Men­schen ohne Migra­ti­ons­hin­ter­grund. Der Kon­takt hält oft über das Camp hin­aus an, etwa in Form von Sprach­lern­tan­dems. Ein wei­te­rer Impuls für mehr Inte­gra­tion: Junge Flücht­linge, die am Som­mer­Me­di­en­Sprach­Camp teil­ge­nom­men haben, suchen und fin­den oft Anschluss an andere Orga­ni­sa­tio­nen und Pro­jekte.

ABC Bildungs- und Tagungszentrum e.V.

www.abc-huell.de
unterstützte SDG
Zielgruppe
Geflüchtete & Migrant*innen
Standort
Niedersachsen
Untersucht
01/2016
Geprüft im rahmen von
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