Dieses Projekt wurde vor längerer Zeit geprüft.
Das Porträt spiegelt den Stand zum Zeitpunkt der Analyse wider. Das Datum finden Sie unten.
Organisationen und Projekte entwickeln sich weiter, daher können wir keine Garantie geben, dass die Daten aktuell sind. Bei Fragen kontaktieren Sie am besten das Projekt.
Viele geflüchtete Kinder und Jugendliche sind traumatisiert. Im Bremer Behandlungszentrum Refugio finden sie therapeutische Hilfe.
Der Bedarf ist groß: Die Minderjährigen kämpfen mit Erlebnissen wie Verfolgung in der Heimat, dem Verlust von Familienmitgliedern, traumatischen Fluchtereignissen und der schwierigen Situation im neuen Land. Das hauptsächlich traumatische Ereignis ist, Zeuge von körperlichen Angriffen auf andere Menschen geworden zu sein. Psychotherapeutische Hilfe sieht das Asylbewerberleistungsgesetz jedoch für sie nicht vor. Refugio füllt diese Lücke: Dort wurde in über 25 Jahren Praxiserfahrung ein multimodales Behandlungskonzept für traumatisierte Flüchtlinge entwickelt. Es ergänzt klassische Gesprächstherapie um Kunst‑, Körper‑, Bewegungs- und Musiktherapie.
Das Therapiezentrum ist speziell auf Flüchtlinge ausgerichtet. Die Therapeut*innen arbeiten regelmäßig mit dieser Patientengruppe, Dolmetscher*innen sind in die Therapie eingebunden. Sind Eltern und Familien in Deutschland, werden sie nach Möglichkeit durch Begleitgespräche einbezogen.
Ein zweiter Schwerpunkt des Vereins ist die gesundheitspolitische Lobbyarbeit, um strukturelle Verbesserungen in der Versorgung von Flüchtlingen zu erreichen. In Fachgesprächen bei Behörden und Wohlfahrtsverbänden, durch Fortbildungen und Veranstaltungen schafft Refugio Sensibilität für Bedürfnisse wie den regulären Zugang zu Traumatherapie für junge Geflüchtete.
Psychotherapie verringert das Risiko, dass die belastenden Erfahrungen der geflüchteten Kinder und Jugendlichen sich zu psychischen Krankheiten auswachsen.
Das Therapieangebot erleichtert es den Jugendlichen auch, in Deutschland Fuß zu fassen. Durch seelische Entlastung und Stressabbau verbessern sich Aufnahmefähigkeit und Leistungen im Deutschkurs, in der Schule oder der Ausbildung; die Teilnahme am sozialen Leben wird wieder möglich. Auch die Aufklärungsarbeit von Refugio trägt Früchte: Bremen hat eine erste Zugangsmöglichkeit zu therapeutischen Leistungen für Flüchtlingskinder geschaffen. Außerdem nehmen Pläne zu einem Wohnheim speziell für geflüchtete Frauen und Kinder konkretere Züge an.
Generell interessieren sich öffentliche Einrichtungen zunehmend für die Themen von Refugio. Die Nachfrage nach Fortbildungen und Vorträgen zur therapeutischen Betreuung minderjähriger Flüchtlinge steigt kontinuierlich – ein Zeichen dafür, dass das Bewusstsein für die Bedarfssituation wächst.
REFUGIO Bremen e.V.
www.refugio-bremen.deMein Name ist Sonja Schäffler. Ich leite den Bereich Großspenden & Förderberatung.
Sie möchten sich engagieren?