Rund 12 Mio. Sendungen stellen Lieferdienste jeden Tag in Deutschland zu – mehrheitlich mit dem Auto. Für die letzten Meile zwischen Händler und Kunden bietet die Freie Aktive Schule Wülfrath nun eine umweltfreundliche Alternative an: das Projekt „WülfRad – Fahrradbasierter Schwerlast-Transport für eine kleine Mittelstadt“.
Dabei gelingt der Schule ein Kunststück, das nicht selbstverständlich ist. Die Schüler*innen sind aktiv eingebunden, betreiben den Lieferdienst nach dem Unterricht weitestgehend selbstständig und achten stets auf gesellschaftlichen Mehrwert.
Neben den Schüler*innen selbst profitieren aber auch noch weitere Zielgruppen von dem Engagement: die Eltern, die im Rahmen einer Eltern-AG eingebunden werden; kommunale Einrichtungen, Institutionen, Firmen und Unternehmen, die beliefert werden; und natürlich die Umwelt, die gut auf die CO2-Emissionen herkömmlicher Lieferdienste verzichten kann.
Das Projekt baut auf drei wesentlichen Bausteinen auf:
Im ersten Schritt bauen die Schüler*innen zusammen mit den Pädagog*innen die genossenschaftlich basierte Schülerfirma auf. Alle zentralen Funktionsstellen innerhalb der Firma werden besetzt, mit Lastenrädern und Anhängern wird die technische Basis für den Betrieb geschaffen und bestehende Kunden werden beliefert. Gleichzeitig werden über direkte Ansprache und proaktive Öffentlichkeitsarbeit weitere Institutionen, Einrichtungen und Firmen auf das neue Angebot aufmerksam gemacht.
Mit Erweiterung des Kundenstamms nimmt die kleine Firma an Fahrt auf. Die Öffentlichkeitsarbeit wird verstärkt, erweitert und dauerhaft etabliert – beispielsweise in Form einer Website, auf der die Schüler*innen ihre Erfahrungen darstellen und Institutionen und Einrichtungen Lieferungen buchen können. Gleichzeitig erleben die Schüler*innen im Alltag alternative Mobilitätskonzepte als Grundlage für nachhaltige Erwerbstätigkeit – was eine berufliche Orientierung zu klimaneutralen Branchen und Tätigkeiten begünstigen kann.
Das Wirkungspotenzial des Projekts soll nicht auf das bergische Land begrenzt bleiben. Die FASW bringt ihre Projekterfahrungen und ‑erkenntnisse in ihre Netzwerk- und Gremienarbeit ein und teilt sie mit anderen Schulen, aber auch Wirtschaftsverbänden und der Politik. Ziel ist, dass andere Initiativen das Konzept übernehmen, ähnliche Schülerfirmen und Initiativen mit nachhaltigem Ansatz entstehen und sich die Politik hin zu mehr Nachhaltigkeit und Klimabewusstsein verändert.
PHINEO unterstützt das Projekt im Rahmen der Initiative Mobilitätskultur.
Freie Aktive Schulen Wülfrath gGmbH
fasw.deMein Name ist Sonja Schäffler. Ich leite den Bereich Großspenden & Förderberatung.
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