SDGs: Gemeinsam für eine bessere Welt!
Die Sustainable Development Goals (SDGs) sind ein Aufruf der Vereinten Nationen an alle Länder, um Armut zu beenden, unseren Planeten zu schützen und dafür zu sorgen, dass alle Menschen bis zum Jahr 2030 in Frieden und Wohlstand leben können.
Die SDGs sind ein universeller Leitfaden, um Probleme wie Armut, Ungleichheit und den Klimawandel zu bekämpfen. Die SDG lassen sich clustern in 5 grundlegende Prinzipien – im Englischen spricht man von den „5 P”: People, Planet, Prosperity, Peace und Partnership.
1. People: Der Mensch im Mittelpunkt
Heißt: Kein Mensch soll unter Hunger oder Armut leiden. Alle Menschen sollen gleichberechtigt und in Würde nebeneinander leben können. Allen Menschen steht ausreichend Nahrung und eine gesundheitliche Versorgung offen; sie genießen hochwertige Bildung und besitzen Zugang zu sauberem Wasser und zu sanitären Anlagen.
Wenn Sie gemeinnütziges Engagement im Bereich „People” fördern wollen, können Sie eines oder mehrere dieser SDGs verfolgen:
Zeige alle Projekte zum →Thema People.
2. Prosperity: Ein gutes Leben für alle
Damit alle Menschen ein erfülltes Leben im Wohlstand verbringen, müssen sie am wirtschaftlichen, sozialen und technologischen Fortschritt teilhaben. Nach wie vor bestehen jedoch strukturelle und systemische Ungleichheiten, sodass Teilhabe stark von der sozialen Herkunft abhängt.
„Prosperity” unterstützt das Prinzip, dass alle Menschen unter lebensfreundlichen Bedingungen arbeiten, ausreichend Einkommen erzielen und nicht mehr wegen ihres Geschlechts oder körperlicher Merkmale diskriminiert werden.
In diesem Zusammenhang geht es auch darum, die Forschung für innovative Technologien zu verbessern. Insbesondere Entwicklungsländer sollen beim Aufbau wissenschaftlicher Kapazitäten unterstützt werden.
Wenn Sie im Bereich „Prosperity” fördern wollen, empfiehlt sich eines oder mehrere dieser SDGs:
Zeige alle Projekte zum →Thema Prosperity.
3. Planet: Den Planeten schützen
Die Erderwärmung wird erhebliche Folgen für die Ökosysteme, für die allgemeine Ernährungssicherung und die Gesundheit mit sich bringen. Das dritte „P” folgt dem Anliegen, diese Folgen der Erderwärmung zu minimieren – besser noch unseren Planeten zu schützen, damit er uns und künftigen Generationen einen Lebensraum bietet.
Dieses Cluster verdeutlicht die Wechselwirkungen zwischen den einzelnen Nachhaltigkeitszielen auf besondere Weise: Fortschritte in einzelnen SDGs wie „Menschenwürdige Arbeit und wirtschaftliches Wachstum (SDG 8)”, „Industrie, Innovation und Infrastruktur (SDG 9)”, „Nachhaltige Städte und Gemeinden (SDG 11)” und „Verantwortungsvoller Konsum (SDG 12)” sind relevant bei der Bekämpfung des Klimawandels.
Wenn Sie den Planeten und das Klima schützen wollen, können Sie eines oder mehrere dieser SDGs fördern:
Zeige alle Projekte zum →Thema Planet.
4. Peace: Frieden schaffen und erhalten
In der Agenda heißt es: „Ohne Frieden kann es keine nachhaltige Entwicklung geben und ohne nachhaltige Entwicklung keinen Frieden.” Entsprechend arbeitet das SDG 16 auf eine friedliche, gerechte und integrative Gesellschaft hin.
Wenn Ihnen Demokratie und Frieden wichtig sind, unterstützen Sie SDG 16:
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5. Partnership: Globale Partnerschaft aufbauen
Die Nachhaltigkeitsziele zeichnen eine (sehr) ambitionierte Vision unsere Welt, die alle Lebensbereiche abdeckt und – teils schwer vorstellbare – transformative Schritte erfordert.
Dem Leitgedanken des SDG 17 nach sind jeder Staat, jede Organisation und jedes Individuum aufgefordert, Solidarität zu zeigen und die Schwächsten zu unterstützen. Gelder müssen auf nationaler und internationaler Ebene mobilisiert und ebenso verantwortlich wie zielgerichtet eingesetzt werden. Hierfür braucht es eine länder- und themenübergreifende Zusammenarbeit im Sinne einer globalen Partnerschaft.
Wenn Sie dieses Anliegen teilen, fördern Sie SDG 17:
Zeige alle Projekte zum →Thema Partnership.
Kritik an den SDG: Viele Worte, wenig Taten?
Nicht verschwiegen werden soll, dass die Nachhaltigkeitsziele umstritten sind. Die Kritik entzündet sich an diesen Aspekten:
- Mangelnde Verbindlichkeit: Die SDGs sind rechtlich unverbindlich. Kritiker*innen argumentieren, dass diese Freiwilligkeit zu einer unzureichenden Umsetzung führen könnte, da es an Anreizen mangelt, die Ziele tatsächlich zu erreichen.
- Unklare Prioritäten und Umsetzbarkeit: Ein häufiges Argument ist, dass die 17 Ziele und 169 Unterziele zu umfangreich und breit gefächert sind. Kritiker*innen befürchten, dass diese Vielzahl dazu führt, sich zu verzetteln, und gleichzeitig erschwert, klare Prioritäten zu setzen und die Umsetzbarkeit sicherzustellen.
- Mangelnde Finanzierung: Unklar ist auch, wie die SDG finanziert werden sollen. Kritiker*innen behaupten, dass die notwendigen Mittel, um die ehrgeizigen Ziele zu erreichen, nicht ausreichen.
- Fehlende Berücksichtigung der Wirtschaftsinteressen: Das Argument zielt wesentlich darauf ab, dass die SDGs nicht ausreichend die Bedürfnisse und Interessen der Unternehmen und Wirtschaft berücksichtigen. Strenge Umwelt- und Sozialvorschriften könnten negative Auswirkungen auf die Wirtschaftskraft haben.
- Mangelnde Einbindung der Zivilgesellschaft: Die Beteiligung der Zivilgesellschaft bzw. lokaler Gemeinschaften war unzureichend. Bei der Formulierung und der Umsetzung der SDGs seien betroffene Menschen nicht in den Entscheidungsprozess eingebunden gewesen.
- Mangelnde Messbarkeit und Daten: Einige Kritiker*innen weisen darauf hin, dass eine exakte Messung und Erfassung der Zielerreichung schwierig sein kann. Es lägen nicht immer zuverlässige und vergleichbare Daten vor.
- Gefahr der „Pick-and-Choose”-Strategie: Länder könnten dazu neigen, nur diejenigen Ziele zu verfolgen, die ihren eigenen Interessen am besten dienen, anstatt einen ganzheitlichen Ansatz zur nachhaltigen Entwicklung zu verfolgen.
- Ungleichheiten zwischen Ländern: Einige Kritiker*innen argumentieren, dass die SDGs nicht ausreichend die unterschiedlichen Entwicklungsstufen und Bedürfnisse von Ländern berücksichtigen.
- Fehlende Konzentration auf politische und strukturelle Probleme: Die SDG sind teils stark auf technische Lösungen ausgerichtet und vernachlässigen politische, soziale und strukturelle Probleme. Kritiker*innen befürchten, dass die SDGs insofern lediglich begrenzte Auswirkungen haben könnten.
- Mangelnde Dringlichkeit der Klimakrise: Ein wichtiges Argument ziel darauf ab, dass die SDGs nicht ausreichend auf die Dringlichkeit der Klimakrise eingehen. Die Notwendigkeit von schnellen und umfassenden Maßnahmen zum Klimaschutz könnte die Bedeutung anderer Ziele überschatten.
Die Kritikpunkte variieren je nach Standpunkt, Fachgebiet und politischer Überzeugung. Einige sehen die SDGs als wichtigen globalen Fahrplan für eine nachhaltige Entwicklung, während andere auf die genannten Herausforderungen und Bedenken hinweisen.
Wir folgen dem Gedanken, dass die Sustainable Development Goals unabhängig der berechtigen Kritik einen verständlichen, international anerkannten Rahmen bieten, innerhalb dessen auch gemeinnütziges Engagement stattfinden kann.
Mein Name ist Sonja Schäffler. Ich leite den Bereich Großspenden & Förderberatung.
Sie möchten sich engagieren?
Weiterführende Informationen
Hier finden Sie eine Auswahl verschiedener Websites und Dokumente, die uns bei der Erstellung dieser Site geholfen haben. Womöglich helfen sie auch Ihnen …
- Die SDG einfach erklärt samt ihrer Relevanz für Unternehmen im Sustainability Podcast.
- SDG-Kompass: Der Kompass hilft Unternehmen, ihren Beitrag zu den SDGs mit dem Kerngeschäft zu verknüpfen. Der Leitfaden wurde mit Schwerpunkt auf internationale Unternehmen entwickelt, aber auch kleine und mittlere Unternehmen und andere Organisationen können ihn als Inspirationsquelle nutzen. Der SDG Compass stammt vom GRI, dem UN Global Compact und dem World Business Council for Sustainable Development (WBCSD).
- Der SDG-Navigator ist ein Werkzeug für Unternehmen der chemischen Industrie.
- Der SDG Action Manager wurde von B Lab und dem Global Compact der Vereinten Nationen entwickelt. Er ist ein Selbstbewertungstool, das Unternehmen hilft, passende Maßnahmen zur Erfüllung der SDG zu ergreifen.
- Das SDG Impact Assessment Tool ist ein kostenloses Online-Lerntool, dass die Selbstbewertung eines beliebigen Projekts hinsichtlich Passung zu den SDG visualisiert. Das SDG Impact Assessment Tool wurde vom Gothenburg Centre for Sustainable Development an der Technischen Universität Chalmers und der Universität Göteborg entwickelt.
- Wie Philanthropie und SDGs harmonieren, hat die Rockefeller Foundation in drei ausgesprochen lesenswerten Praxisanleitungen aufgeschrieben – Teil 1, Teil 2, Teil 3.
- Hier finden sich Daten der OECD zum Umfang philanthropischer Bemühungen (Stand 2020): Private philanthropy for the SDGs.
- Inwiefern und mit welchem Erfolg sich Hochvermögende im Bereich Nachhaltigkeit engagieren, hat das Beratungsunternehmen ResFutura ermittelt.
- Welche Rolle philanthropisches Engagement hinsichtlich der SDG bereits spielt und mit welcher Haltung Hochvermögende zu Werke gehen, kann hier nachgelesen werden: The role of philanthropy in financing for development.
- Für Stiftungen sei das The Impact Investing Guidebook for Foundations empfohlen. Bezogen auf Deutschland hat der Bundesverband der Stiftungen eine Handreichung herausgegeben, Stiftungen und SDG (2020). Der Bundesverband hat ebenfalls eine Praxis-Handreichung speziell für Bürgerstiftungen herausgegeben: „Vom Reden zum Handeln – Wie Europas Bürgerstiftungen die Nachhaltigkeitsziele in ihrer Arbeit umsetzen
- Ein sehr umfangreiches (und dadurch einschüchterndes) Angebot stellen die Standards für Nachhaltigkeitsentwicklung dar, zu finden unter Global Reporting Initiative. Kriterien, Indikatorensets, Herangehensweise, für alle Branchen und Einsatzbereiche, in allen Sprachen und Ausprägungen – Profis und Mehrwissenwoller kommen hier voll auf ihre Kosten.
- Zur Kritik an den SDG und warum ihr Erfolg auf der Kippe stünde, sei das SPIEGEL-Interview mit Achim Steiner empfohlen, dem Leiter des UNO-Entwicklungsprogramms.
- Wie Förder*innen – also Stiftungen, Philanthrop*innen und Unternehmen – zielgerichtet und wirkungsorientiert Förderprojekte aufsetzen können, beschreibt Schritt für Schritt das Kursbuch Stiftungen – Förderprojekte wirkungsorientiert steuern.